Begriffsklärung: Reiche = Menschen, die nur von den Erträgen ihres Vermögens gut leben könnten (ab ca. 2 Mio. Euro freiem Vermögen)
1. Reiche profitieren mehr von staatlichen Leistungen als Nichtreiche
– z.B. Stützung von Vermögen während Finanzkrise
– z.B. Kosten Medizinstudium 200.000 Euro
– z.B. Dienstwagenprivileg, Kerosinsubvention…
2. Reiche verbrauchen mehr öffentliche Güter als Nichtreiche
– z.B. CO2-Emissionen eines Superreichen: 100 mal mehr als Durchschnitt
– Opern- und Konzerthäuser sind für Allgemeinheit teurer als z.B. Kinos
3. Reiche können Steuerschlupflöcher nutzen, „normale“ Angestellte nicht
– Offshore-Konten, Steuervermeidungsmodelle wie Stiftungen …
– steuerfreie Schenkungen / Erbschaften möglich
4. Reiche haben oft mehr politischen Einfluss und können Entscheidungen zu ihrem Gunsten beeinflussen
– Besitz von Medien, Arbeitsplätze als Druckmittel, Lobbying …
5. Sehr großer Reichtum ist selten verdient, sondern ererbt und beruht oft auf ungerechten Verhältnissen
– Uralter Besitz aufgrund feudaler Herrschaft
– Profit aus Zwangsarbeit während NS-Zeit
– Gewinne aus legalen, aber nicht moralischen Geschäftsmodellen
6. Großer Reichtum wird nie alleine erreicht, sondern bedarf eines günstigen gesellschaftlichen Umfelds
– z.B. Fußballergehälter nur möglich wegen medialer Berichterstattung
– z.B. Nutzung öffentlicher Grundlagenforschung durch Pharmaunternehmen
7. Große Vermögensunterschiede (soziale Ungleichheit) ist schlecht für alle
– Gefahr für Demokratie und gesellsch. Zusammenhalt
– Korrelation von Ungleichheit und medizinischen / psychol. Problemen
8. Reiche haben effektiv eine deutlich geringere Steuer- und Abgaben-Belastung als Nichtreiche
– Kapitalertragsteuer 25 %,
dagegen Einkommensteuer bis 45%, + Sozialversicherungsbeiträge…
9. Zukunftsinvestitionen sind ohne höhere Belastung der Reichen nicht finanzierbar
– z.B. Klimaschutzmaßnahmen / Heizungsaustausch
– Infrastrukturprojekte aus normalem Steueraufkommen kaum finanzierbar
Schlussfolgerung:
Staatliche Eingriffe in private Eigentumsverhältnisse (z.B. Vermögensteuer) sind aus Gründen der Gerechtigkeit geboten; davon profitieren alle, auch die Reichen selber.