Dass es menschengemachten Klimawandel gibt, ist heute in der Wissenschaft unstrittig. In Bangladesh gibt es bereits über eine Million Klima-Flüchtlinge. Doch viele Menschen verdrängen das Thema – vielleicht auch, weil die gewaltige Aufgabe fast unlösbar scheint: Studien besagen, dass das Pariser Klimaziel einer Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad nur erreichbar ist, wenn wir die Null-Emission bereits vor dem Jahr 2020 schaffen. Im Politischen Frühstück am 18. Februar hat attac Düsseldorf das Thema Klimawandel – Kohleausstieg – Hambacher Forst aufgegriffen und dazu den Attac-Aktivisten Emilio Weinberg eingeladen.
Global denken – lokal handeln
Für Emilio, Mitglied im bundesweiten Koordinierungskreis von Attac und Mitbegründer der Kohleausstiegs-Initiative “Ende Gelände” gilt das Motto “global denken – lokal handeln”.
Im Politischen Frühstück berichtete er über die Initiativen, die im rheinischen Braunkohle-Revier aktiv sind. Hier betreibt der Energiekonzern RWE die größte CO2-Schleuder Europas. Von Zwangsumsiedlungen sind hier 45.000 Menschen betroffen, auch Kulturgüter wurden für den Braunkohle-Tagebau zerstört wie jüngst der Immerather Dom (http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2018-01/erkelenz-immerather-dom-abriss-greenpeace-protest-braunkohletagebau).
Mosaik-Widerstand ist am wirksamsten
Die Aktionsformen reichen von juristischen Klagen über Appelle an die Bundesregierung und Online-Petitionen, über Demonstrationen, Mahnwachen und Menschenketten bis hin zu gewaltfreien Aktionen zivilen Ungehorsams wie Wald- und Baggerbesetzungen.
A propos Klage: erstmals hat ein Gericht eine Klage gegen einen Energiekonzern wegen Klimaschädigungen zugelassen: http://www.klimaretter.info/protest/nachricht/24285-rwe-kann-klimaklage-nicht-stoppen
Enegergiekonzerne verkleinern und demokratisieren
Für die Zukunft kann man sich vorstellen, dass die heute bestehenden großen Energiekonzerne verkleinert, zerlegt und basisdemokratisch verwaltet werden. Erneuerbare Energien werden von Energie-Genossenschaften erzeugt in Zusammenarbeit mit den Kommunen.
Auf zum Waldspaziergang im Hambacher Forst!
Bereits mehr als 10.000 Menschen haben sich von Naturführer Michael Zobel den einzigartigen Stieleichenwald im Hambacher Forst zeigen lassen, diesen ehemals stolzen Wald, von dem große Teile bereits den Rodungen von RWE zum Opfer gefallen sind, dessen kleiner Rest aber noch gerettet werden kann. Für viele Menschen war der Waldspaziergang ein Auslöser, sich gegen den klimazerstörerischen Braunkohleabbau zu engagieren.
Linktipps:
- http://www.klimaretter.info/: das Magazin zur Klima- und Engergiewende mit Berichten über Politik, Wirtschaft und Proteste
- https://www.bund-nrw.de/: Diesel-Abgase, Hambacher Forst, Glyphosat – Meldungen zur Landes- und Bundespolitik und zu Aktionen
- http://www.ausgeco2hlt.de/: Perspektiven für eine klimagerechte Welt
- https://hambacherforst.org/: Hambi bleibt!
- http://naturfuehrung.com/: Naturführungen im Hambacher Forst mit Michael Zobel
- http://zukunft-statt-braunkohle.de/: Aktionsbündnis
Aktiv werden – Termine:
- Samstag, 25. Februar – Auf zum 25. Waldspaziergang im Hambacher Forst!
- Sonntag, 11. März: Filmreihe BRAND – eine Reise im Rheinischen Braunkohlerevier – Premiere: Film “Brand I” 16:30 Uhr, Film “Brand II” 19 Uhr, Künstlerverein Malkasten, Theatersaal, http://www.brandfilme.org/
- Donnerstag, 26. April – “Zeig RWE die rote Karte” zur Hauptversammlung von RWE in Essen